5 Tipps für atemberaubende Herbstfotos
Der Herbst ist nun definitiv da. Die Blätter verfärben sich, die Tage werden kürzer, der Morgennebel liegt über der Landschaft und auch der Regenschirm gehört wieder zum Alltagsgepäck. Für die Landschaftsfotografie ist diese Jahreszeit etwas ganz Besonderes. Nachfolgend gebe ich dir fünf einfache Tipps, wie auch du grandiose Herbstfotos machen kannst.
#1 Farbwissenschaft
Wer an den Zeichenunterricht zurück denkt, kann sich vielleicht noch dunkel an das Farbrad erinnern. Und möglicherweise sogar daran, dass sich Komplementärfarben gut ergänzen und besonders angenehm anzuschauen sind. Wenn man sich bewusst wird, dass Blau und Orange komplementär, eben ergänzend, zueinander stehen und diese Farben im Herbst besonders oft auftreten, kann man einen fotografischen Nutzen daraus ziehen. Blau sind frostige Morgen, Silhouetten im Nebel oder das Wasser eines Sees. Wohingegen die Blätter der Bäume sich gold-orange färben und das Sonnenlicht bei Sonnenauf- oder -untergang in diesem typischen warmen Rot-Orange leuchtet. Achte also darauf, diese Farben so oft wie möglich in Bildern zu kombinieren. Die Natur unterstützt dich im Herbst dabei freundlich.
#2 Blaue Stunde
Unter der «blauen Stunde» versteht man die Tageszeit, welche jeweils eine Stunde vor Sonnenaufgang und eine Stunde nach Sonnenuntergang liegt. Der Herbst bietet den Vorteil, dass diese Stunden nun zu einigermassen angenehmen Uhrzeiten stattfinden. Zudem wirken die blauen Stunden im Herbst besonders dramatisch. Grund dafür sind die bereits kalten Nächte und die immer noch moderat temperierten Morgen, durch welche der mysteriös wirkende Bodennebel in Tälern und auf Gewässern entsteht.
#3 Wälder – The Place To Be
Im Herbst muss es nicht immer das grosse Panorama sein. Der nächstgelegene Wald bietet genau so viel Spektakel. Die veränderte Farbe der Blätter im Zusammenspiel mit immergrünen Pflanzen und im besten Fall noch etwas Nebel – beste Voraussetzungen für spannende Bilder. Du solltest also deine Kamera unbedingt auch beim kurzen Waldspaziergang und an grauen Tagen im Gepäck haben.
#4 Timing
Der Herbst ist nicht nur die schönste, sondern auch die kürzeste Jahreszeit. Um die goldenen Blätter nicht zu verpassen, gibt es ein einfaches, aber geniales Tool von Schweiz Tourismus. Jeweils im Herbst findest du auf ihrer Webseite nämlich den sogenannten «Laubtracker». Der zeigt dir auf die Woche genau, wann die Herbstfarben in deiner Region am intensivsten sind.
#5 Vereinfachen
So schön der Herbst auch ist, so tückisch kann er sein. Wenn die grandiosen Farben da sind, ist auf den Bildern meist «zu viel los». Kompositionen sind also wichtiger denn je. Das Motto lautet: Vereinfachen wo es nur geht. Dazu gebe ich dir folgende Tricks:
- Nutze den Nebel zu deinem Vorteil. Er kann deine Motive wunderbar vom Hintergrund isolieren. Die richtige Perspektive ist gefragt.
- Schau mal nach unten. Auf dem Boden findest du oftmals ganz simple und detailreiche Motive.
- Benutze ein Teleobjektiv und konzentriere dich auf einen bestimmten Ausschnitt einer Landschaft.
Mit diesen fünf Tipps im Hinterkopf liegt es nun an dir: Gehe raus und nutze die kurze, aber schönste Jahreszeit für Landschaftsfotografie und geniesse das magische Naturschauspiel, bevor alles in Winterstarre verfällt.